Während meines Wirtschaftsstudiums war mein verlängertes Wohnzimmer ein Wiener Teehaus, wo ich die Vielfalt dieses Getränks kennen und lieben lernte. Im späteren Berufsleben war Tee immer ein treuer Begleiter im Alltag. Als meine Frau Seda und ich dann in der Türkei handgepflückte Oolongs, Schwarz- und Grüntees entdeckten, beschlossen wir, unseren Traum von einem eigenen Teegeschäft zu verwirklichen und den Menschen echten Tee näher zu bringen. Tee führt in Österreich immer noch ein Schattendasein und das wollen wir ändern!

Ich bin Taiwan geboren und aufgewachsen und habe alltagsüblichen Oolongtee schon seit Kindheit getrunken. In der Studienzeit war es eine meiner Lieblingsaktivitäten, mit Freunden ins Teehaus in Taipei zu gehen, um guten Tee zu trinken und um dort gemeinsam zu lernen oder zu diskutieren. Später dann in Österreich habe ich die Teehauskultur und die hochqualitativen Tees vermisst. Daher habe mich danach gesehnt, ein eigenes Teehaus zu eröffnen. In Jahr 2020 ist der Traum Wirklichkeit geworden.

Es war etwa 1996, und wir lebten in Oregon, USA. Eine Freundin lud uns ein, sie in Portland zu besuchen, und sie nahm uns mit in einen neu eröffneten Teeladen in ihrer Nachbarschaft, der „The Tao of Tea“ hieß. Damals ahnten wir noch nicht, dass wir mitten in eine junge Bewegung hineingerieten – in die ersten Anfänge der Teeszene in den Vereinigten Staaten, die sich auf feine und Spezialitäten-Tees fokussiert hatte. Dieser Teeladen war ihr Epizentrum. Wir probierten zum ersten Mal taiwanesischen Oolong, stürzten in die Teekanne und konnten bis jetzt keinen Weg heraus finden.

Meine Tee-Reise begann mit einem Gunpowder – mein erster richtiger Tee. Danach ging’s tief rein in die Welt der Grüntees, besonders zu japanischen Grüntees wie Tamaryokucha, Kabusecha und Gyokuro. Eine ganze Weile hab ich mich fast ausschließlich durch diese Köstlichkeiten geschlürft. Dann kam ein kleiner Teeladen in Wien – Sir Harly’s Tea – um die Ecke und meinte: „Schon mal Oolong probiert?“ Und zack – eine weitere neue Teeliebe war entdeckt. Aber obwohl mein Herz gern zwischen den Oolongs tanzt, haben meine japanischen Tees noch immer den größten Teil und einen Ehrenplatz in meinem Herzen (und im Teeregal).

Ich denke gerne, dass meine Beziehung zum Tee schon vor meiner Geburt entstanden ist. Meine Mutter, eine starke Kaffeetrinkerin, konnte, als sie mit mir schwanger war, Kaffee überhaupt nicht ausstehen. Ich habe nie gerne Kaffee getrunken, und da ich in Italien aufgewachsen bin, musste ich eine Lösung finden, was ich sonst noch trinken konnte, wenn alle anderen sich „auf einen Kaffee treffen“ wollten. Ich begann mit den klassischen Teebeuteln, einem einfachen Earl Grey. Die Zeit verging, ich zog nach Wien und stieß zufällig auf ein japanisches Teehaus, und da ich mich schon eine Passion für die japanische Kultur und Küche entwickelt hatte, probierte ich meinen allerersten Matcha. Ich war so beeindruckt von dem intensiven Geschmack! Langsam näherte ich mich anderen japanischen Grünteesorten, besuchte eine Teefarm in Japan und lernte einiges über die Teeproduktion und den Export. Im Jahr 2024 erfuhr ich zufällig, dass in Wien ein Teefestival stattfand! Aus Neugierde, mehr über die Welt des Tees und die Tee-Community zu erfahren, nahm ich als Freiwillige teil, und jetzt bin ich hier, begierig darauf, immer mehr Teesorten zu probieren und mehr über diese faszinierende, alte und doch sich weiterentwickelnde Welt zu erfahren.

Ich habe die Welt des Tees entdeckt, als ich nach einer Alternative zu Kaffee gesucht habe – ja, ich weiß, das klingt seltsam für eine Italienerin, aber ich mag Kaffee wirklich gar nicht! Also habe ich angefangen, verschiedene Teesorten auszuprobieren, bis ich schließlich den Tee gefunden habe, der meinem Geschmack am nächsten kommt: Pu’er. Seitdem bin ich begeistert und immer neugierig darauf, neue Sorten zu entdecken. Es ist wie ein kleines Abenteuer in jeder Tasse!

Um ganz von vorne anzufangen: Ich war es gewohnt, zur üblichen 17-Uhr-Teezeit mit meiner Großmutter und meinen Tanten billigen Teebeutel-Tee mit Zucker und Zitrone zu trinken. Nun, die Qualität des Tees war mies, aber die Zeit war toll! Als ich erwachsen wurde, wollte ich sehen, ob es etwas Besseres gibt und… Oh Mann, ich habe was gefunden! Danach habe ich nie mehr aufgehört zu forschen, zu studieren und Teemenschen kennenzulernen. Gründer des Vienna Tea Lovers Meetup, stolze Keimzelle in der Teeszene in der Stadt und monatliche Zusammenkunft von Teeliebhabern und Nerds!

Es begann mit einem Milch-reichen und sehr zuckerhaltigen starken englischen Schwarztee bei einem Schulfrühstück, als ich etwa 11 Jahre alt war. Aber es hat Jahre gedauert, bis ich den Weg hinunter ins Tee „rabbit hole“ gefunden habe. Durch die Arbeit im Gastgewerbe und die Specialty Coffee während der Uni hatte mich Tee nach einer Weile irgendwie wieder an der Angel, und mit ihm habe ich auch mein absolutes Wohlfühlgetränk gefunden. Etwas, das besser zu mir passt. Ich liebe es, weil Tee so vielfältig ist. Und ich war schon immer ein „Drinks Girl“, das heißt, ich brauche immer mindestens 2-3 Getränke an meiner Seite. Nachdem ich letztes Jahr mit einem Kurs tiefer in das Thema eingetaucht bin, darf ich mich nun auch Tee-Sommelière nennen – was erst den Beginn meiner Teereise markierte!

Begonnen hat meine Liebe zum Tee in einem kleinen gemütlichen Teehaus in Wien, wo ich das erste Mal erlebt habe, wie vielfältig Tee sein kann. Zu meinem Hobby wurde Tee trinken während meines Studiums in der Corona Zeit. Schnell waren tägliche Gong Fu Cha Sessions neben den Onlinevorlesungen aus meinem Lernalltag nicht mehr wegzudenken. Seitdem ist Tee für mich eine Möglichkeit zur Ruhe zu kommen und ein Ritual der Achtsamkeit geworden, auf das ich nicht mehr verzichten möchte.

Ich habe Sencha zum ersten Mal durch meine Mutter entdeckt, die schon immer eine Liebhaberin von grünem Tee war. Während meines Studiums habe ich in einem Teeladen in Mailand namens La Teiera Eclettica gearbeitet. Das war eine wunderbare Erfahrung, die meine Leidenschaft für Tee geweckt und meine Neugierde für Tee vertieft hat. Jetzt organisiere ich monatliche Teeverkostungen mit der Vienna Tea Lovers Community, bei denen wir gemeinsam neue Teesorten entdecken und uns über die gemeinsame Liebe zu den Tee-Blättern austauschen.

Tee kam durch Freunde in mein Leben, aber es war taiwanesischer Oolong, der mich wirklich in den Bann gezogen hat. Am meisten fasziniert mich, wie Tee die Vielfalt der Menschheit widerspiegelt – wie Menschen, Kulturen und Traditionen dieselben Blätter auf ganz unterschiedliche Weise interpretieren. Für mich ist Tee ein Weltkulturerbe – ein Erlebnis, das von unzähligen Perspektiven, Geschichten und Ritualen geprägt ist.

Als ich zum ersten Mal Tee entdeckte, war ich Programmiererin und junge Mutter, nur mit Nachtschichten überlebend. Tee war das Einzige, was mich in dieser Zeit am Leben hielt, und ich teilte meine Tees und Erfahrungen mit Kollegen und Freunden. Schließlich eröffnete ich einen Online-Shop, weil alle kaufen wollten, aber Puerh damals schwer zu finden war. Meine erste Charge erhielt ich sogar als Geschenk aus China. Ich mietete einen kleinen Raum, der wie ein Lagerhaus aussah, in dem wir uns zweimal pro Woche zum Teetrinken trafen. Anfangs verkaufte ich nur Oolong und Puerh, Oolong wegen seines Geschmacks und Puerh wegen seiner Stärke. Aber nachdem ich mehr über die Verbindung des Tees mit der Natur, der Philosophie und den östlichen Kulturen gelernt hatte, bemerkte ich, dass ich die meiste Zeit im Teeladen verbrachte.